Wirkungsweise des Stickstoffverfahrens

Zur Durchführung von Stickstoffbehandlungen bedienen wir uns der Umgebungsluft, separieren diese mithilfe spezieller Generatoren und erzeugen dadurch Sickstoff mit einer Reinheit von 99,9%. Dieser wird in gasdicht ausgestattete Behandlungsräume eingeleitet und verdrängt dort den lebensnotwendigen Sauerstoff. Der Sauerstoffmangel führt zum Zusammenbruch des Stoffwechsels und infolgedessen zum Absterben der Schadinsekten.

Stickstoff ist reaktionsträge, geruchs- und farblos. Er verhält sich den eingelagerten Materialien gegenüber vollkommen neutral. An den Objekten verbleiben keinerlei Rückstände und sie sind nach Behandlungsende sofort wieder nutzbar.

Während des Behandlungsverlaufs wird nicht nur die Konzentration des Restsauerstoffs gesteuert, sondern auch die relative Luftfeuchtigkeit und Temperatur innerhalb der Kammern. Die Messwerte werden fortlaufend überwacht und protokolliert. Empfindliche Objekte können daher unter annähernd denselben raumklimatischen Bedingungen behandelt werden, denen sie auch sonst ausgesetzt sind. Sickstoffbehandlungen sind besonders materialschonend. Das Verfahren wird daher besonders von Museen und Restauratoren geschätzt.

Eine unabhängige Erfolgskontrolle kann durch das Einsetzen von Prüfkörpern mit den jeweiligen Zielinsekten erfolgen. Diese werden von Prüflaboren bereitgestellt und nach Behandlungsende hinsichtlich des Abtötungserfolgs gutachterlich ausgewertet.

 

Prüfkörber
Platzierung von Prüfkörpern mit Larven des Gewöhnlichen Nagekäfers (Anobium puntatum). Prüfinstitut: Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung (BAM), Berlin